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Think 2030: Smart Cities für eine nachhaltige Zukunft

Was macht eine Smart City aus und wie helfen die Konzepte bei Klimaschutz und Nachhaltigkeit?

Die Weltbevölkerung nimmt stetig zu und bereits heute leben mehr als 50 Prozent der Menschen in Städten. Prognosen zufolge sollen bis 2050 weitere 2,5 Milliarden dazu kommen. Das stellt Städte vor eine enorme Herausforderung. Hierfür muss nicht nur der entsprechende Wohnraum geschaffen, sondern auch Lösungen unter anderem für die Infrastruktur, Mobilität und Müllentsorgung gefunden werden. Dabei rücken Konzepte, die die Bewältigung des Klimawandels berücksichtigen, immer mehr in den Fokus. Smart Cities sind ein Lösungsansatz, um die Lebensqualität und Nachhaltigkeit in und von (Groß-)Städten zu sichern. Der Beitrag möchte den Begriff “Smart City” erläutern und kurz einige Projekte vorstellen, die das Konzept einer smarten Stadt bereits heute umsetzen.

Der Begriff “Smart City”

Obwohl es nicht die eine Definition für den Begriff “Smart City” gibt, konnten sich Expert*innen auf grundsätzliche Merkmale einigen, die eine Smart City ausmachen. So beschreibt der Begriff die Idee eines gesamtheitlichen Entwicklungskonzeptes mit dem Ziel, Städte effizienter, nachhaltiger und technologisch fortschrittlicher zu gestalten.

Die verschiedenen Wirtschaftssektoren Verkehr, Energie, Industrie, Gebäude und Abfallwirtschaft greifen hierbei ineinander und sorgen somit für Synergien. Damit erhalten Städte eine wichtige Rolle in der Bewältigung des demografischen Wandels und des Klimaschutzes.

Kernziele einer Smart City

Smart City Pilotprojekte fokussieren sich stets auf folgende fünf Kernziele:

  • Nachhaltigkeit
  • Effizienz der Dienstleistungen
  • Mobilität
  • Sicherheit & Schutz
  • Wirtschaftswachstum

Dabei werden die Nutzung öffentlicher Ressourcen optimiert und Umweltauswirkungen berücksichtigt. Bei der Stadtplanung werden sowohl die Verbesserung der öffentlichen Sicherheit, als auch die Vorbereitung auf Notfälle oder Katastrophen mit einbezogen.

Aktuelle Projekte in Europa

Weltweit arbeiten Städte an Smart-City-Strategien, um ihre Zukunftsfähigkeit zu sichern. Vielversprechende Projekte findet man unter anderem in Helsinki, Berlin und Darmstadt.

Helsinki

Die finnische Hauptstadt hat aus ihrem Stadtteil Kalasatama kurzerhand eine kleine Smart City gemacht, die stetig weiterentwickelt wird. Das Ziel ist es, ihren Bewohner*innen das Leben einfach und komfortabel zu machen.

Um dies zu realisieren, wurde bei der Planung auf kurze Wege und eine schnelle Anbindung an die Innenstadt gesetzt. Außerdem stehen den Anwohner*innen viele smarte Anwendungen zur Verfügung, die sie miteinander vernetzen und Informationen über das Viertel bereitstellen.

So verfügt das Projekt beispielsweise über ein Bewohnerportal, welches die  Bau- und Renovierungsdaten einer jeden Wohnung speichert und den Nutzer*innen aktuelle Neuigkeiten aus dem Viertel bereitstellt.  Ein weiteres zentrales Element des Projektes ist das derzeit höchste und intelligenteste Gebäude der Stadt, das seinen Bewohner*innen beispielsweise jederzeit ihren Energieverbrauch zur Verfügung stellt.

Berlin

Quelle: Photo by Stefan Widua on Unsplash

Berlin setzt gezielt auf den Dialog mit der diversen Stadtgesellschaft. Im Rahmen des Programms „Modellprojekte Smart Cities“ entwickelt die Stadt einen Dreistufenplan, der auf Partizipation und den Werten der Anwohner*innen fußt.

Bereits 2015 wurde die Smart City Strategie Berlin vorgestellt, die in drei Phasen unterteilt ist und gemeinsam mit den Bürgern*innen entwickelt wurde:

Phase 1 (Februar – Mai 2021): In der ersten Phase wurde ein Zukunftsbild erarbeitet, das Rahmenbedingungen, Leitgedanken, Prinzipien und übergreifende Zielsetzungen für die Smart City Berlin beinhaltet.

Phase 2 (August 2021 – Mai 2022): In der zweiten Phase wird aus dem Zukunftsbild eine Strategie erarbeitet.

Phase 3 (Januar 2022 – Ende 2026): In der dritten und letzten Phase erfolgt die Umsetzung. In dieser Zeit soll die Strategie durch konkrete Maßnahmen und Projekte erprobt und umgesetzt werden.

Digitalstadt Darmstadt

Darmstadt ist schon heute ein Vorbild in Sachen Digitalisierung und darf sich seit 2017 „Digitalstadt“ nennen. In der ganzen Stadt finden sich Sensoren für die Verkehrsmessung, automatische Straßenbeleuchtung sowie Füllstandsmeldungen der öffentlichen Müllcontainer.

Und die Digitalisierung geht weiter. Darmstadt führt aktuell in 14 Bereichen der Stadt Projekte durch, die die Smart City weiter ausbauen. Dies sind unter anderem die Verwaltung, der Handel und Tourismus sowie Umwelt und Energie.

Die Bewohner*innen der Stadt werden dabei stets in die Planung mit einbezogen, um die Akzeptanz hoch zu halten. So wird sichergestellt, dass ihre Bedenken, wie zum Beispiel zur Datensicherheit, Beachtung finden.

Smart City auf Bundesebene

Das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) unterstützt den Dialog zwischen Verwaltung, Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zum Thema Smart Cities in Deutschland.

So hat es beispielsweise die “Dialogplattform Smart Cities” ins Leben gerufen, auf der rund 70 Expert*innen aus Städten, Kreisen und Gemeinden, kommunalen Spitzenverbänden, Wissenschaftsorganisationen und der Zivilgesellschaft über die Risiken und Chancen der Digitalisierung von Städten diskutieren.

Außerdem stellt das BMI Fördergelder im Rahmen der “Modellprojekte Smart Cities” bereit. Dabei werden kommunale, fachübergreifende und raumbezogenen Konzepte und dazugehörige Umsetzungsmaßnahmen zur Digitalisierung erprobt und gefördert.

Smart Building Technologien vernetzen die Stadt

Quelle: Photo by Franki Chamaki on Unsplash

Selbstverständlich spielen Gebäude im Rahmen einer Smart City Strategie auch eine tragende Rolle. Gerade im Hinblick auf ihren Energieverbrauch, der über ein Drittel des weltweiten Gesamtverbrauches ausmacht, sowie den durch sie verursachten CO2-Ausstoß von bis zu 38 Prozent, müssen auch sie smart und effizienter werden. Durch ihre Vernetzung kann ihre Bewirtschaftung optimiert und somit das Leben und Arbeiten in ihnen verbessert werden.

Im Neubau werden Smart Building Technologien bereits oft mitgeplant. Doch bei Bestandsgebäuden muss nachgerüstet werden, um eine Datengrundlage für smarte Lösungen zu schaffen. So können zum Beispiel Retrofit-Lösungen von PropTechs zum Einsatz kommen, um den Betriebszustand analoger Anlagen transparenter zu machen. Störungen, Ausfälle und Ineffizienzen können so zeitnah aufgedeckt werden.

PropTechs, die sich auf die digitale Transformation der Immobilienbranche spezialisiert haben, sind in den letzten Jahren zu wichtigen Partnern für viele Immobilienunternehmen geworden und der Markt für Smart Building Anwendungen ist enorm gewachsen, sodass es mittlerweile für jeden Bereich eines Gebäudes eine innovative, digitale Lösung gibt. Auf Gebäudemanagement-Plattformen, wie der von metr, können diese verschiedenen PropTech-Lösungen zusammengeführt werden, um eine Vielzahl unterschiedlicher Dashboards und Benutzeroberflächen zu vermeiden.

Diese Smart Building Technologien erlauben durch die intelligente Vernetzung der Gebäude, die Energieverbräuche einer Liegenschaft und schließlich einer ganzen Stadt sichtbar zu machen. Mit den gewonnenen Daten lassen sich unter anderem Energie- und Wasserversorgung effizienter steuern. Ein aktuelles Beispiel hierfür bildet die “EnergyMap Berlin” der Technologiestiftung Berlin.

Gebäude stecken voller Daten, die immer noch nicht effizient genutzt werden und PropTech-Lösungen finden leider noch viel zu selten Anwendung in der Immobilienbranche Dabei sind sie der Schlüssel zur energieeffizienten Bewirtschaftung von Gebäuden. Nur mithilfe von Daten und smarten Technologien kann dem hohen CO2-Verbrauch auf lange Sicht entgegengewirkt werden.

Smart Cities für Komfort und Nachhaltigkeit

Mit der Vernetzung aller Wirtschaftszweige macht eine Smart City das Leben ihrer Bürger*innen nicht nur komfortabler, es schont auch den Ressourceneinsatz und trägt zum Klimaschutz bei. Besonders im Gebäudesektor können Digitalisierung und Vernetzung dabei helfen, die Nachhaltigkeitsbilanz zu verbessern und die Energieeffizienz zu erhöhen. Die Gebäude und Städte in Deutschland haben durchaus noch ungenutztes Potenzial, was schon heute ausgeschöpft werden kann. Die Immobilienbranche sollte Kooperationen mit PropTechs nutzen und ausbauen, um sich für die Herausforderungen der Zukunft

Über die Autorin:

Dr. Franka Birke

Gründerin und CEO von metr Building Management Systems GmbH

Franka verfügt über 17 Jahre Erfahrung in der Startup-Branche. Sie promovierte an der TU Berlin zum Thema Technologische Kompetenz und Erfolg bei jungen Unternehmen. Sie ist Jury-Mitglied bei den EnergyAwards und im Vorstand der Bitkom Arbeitskreises Smart City.

Über metr:

metr hat das Ziel, die Bewirtschaftung von Wohnraum effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Dafür entwickelt metr datengesteuerte Lösungen für die Wohnungswirtschaft und vernetzt diese auf einer digitalen Plattform für die Technische Gebäudeausrüstung. Für diesen Ansatz wurde metr 2020 mit dem Smart Country Startup Award ausgezeichnet.


Über die REAL PropTech

Wie werden innovative Technologien die Bau- und Immobilienwirtschaft verändern? Welche grundlegenden Umwälzungen bringen neue ESG-Regulatorik und frisches Wagniskapital mit sich? Und welche Geschäftsmodelle sind wirklich zukunftsfähig?

Auf der REAL PropTech 2021, der Zukunftskonferenz unserer Branche, denken wir gemeinsam mit Euch die Bau- und Immobilienwirtschaft neu und lassen die relevanten Akteure und Entscheider zu Wort kommen. Die kleinen und die ganz großen, Neue und Bekannte – Menschen, die sich kluge Gedanken über unsere Branche 2030 machen und sie aktiv mitgestalten.

Think 2030 ist damit nicht nur das Motto der REAL PropTech in diesem Jahr, sondern vor allem eine Einladung an Euch alle, mitzumachen und dabei zu sein!

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Sarah Schlesinger
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